Der Baumwollanbau geschied heute in Monokulturen mit gentechnisch veränderte Sorten und ist gekennzeichet durch einen enormer Wasserverbrauch und einem hohen Einsatz von Pestizide und Dünger.
In Usbekistan werden 1-2 Millionen Schulkinder, Lehrkräfte und Staatsangestellte jedes Jahr vom Staat zur Baumwollernte zwangsverpflichtet unter extremen Gesundheitsbelastung: Die Baumwollfelder werden mit giftigen Substanzen gespritzt. Pestizide wie DDT, Toxaphen und Phosalon sind krebs-erregend und inzwischen ist der Speiseröhrenkrebs in der Region 25-mal häufiger als im Weltdurchschnitt.
60 Prozent aller Spinnereien Indien liegen im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Dort werden Mädchen im Alter von 14-18 Jahren in den Spinnereien wie Sklavinnen gehalten.
Enormer Wasserverbrauch, Chemikalieneinsatz, ungeklärte Abwässer. Über 20.000 verschiedene Chemikalien werden in der Textil- und Modeindustrie eingesetzt, etwa 30% des Chemikalieneinsatzes weltweit.
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Lieferkette einer Jeans: eigene Darstellung
Die Mehrheit unserer Kleidung wird in den asiatischen Fabriken zusammengenäht, zu 70-80 Prozent von jungen Frauen unter unwürdigen Arbeitsbedingungen. Nach China ist Bangladesch der weltweit zweitgrößte Exporteur von Kleidung, aber auch in der Türkei und Osteuropa wird viel genäht. 2013 ereignete sich das schlimmste Unglück in der Geschichte: Es stürzte in Bangladesch das Rana Plaza Gebäude mit 5 Fabriken zusammen: 1138 Menschen, vor allem Frauen, starben, über 2000 wurden verletzt.
ganze 18 Cent pro T-Shirt für die Arbeiterinnen
Die Kleiderschränke sind voll und es werden immer mehr und billigere Textilen gekauft, die Produktionsbedingungen gehen zu Lasten von Mensch und Umwelt. Zitat aus dem Film The True Cost "Wir sind zunehmend entfremdet von den Menschen, die unsere Kleidung herstellen, wovon 97% in Übersee produziert wird. Es gibt ungefähr 40 Millionen Textilarbeiter in der heutigen Welt; viele von ihnen genießen nicht die gleichen Rechte oder Sicherheiten wie Menschen im Westen. Sie sind die am geringsten bezahlten Arbeiter in der Welt und etwa 85% aller Textilarbeiter sind Frauen."
Liberación e.V., Steinstraße 23, 76133 Karlsruhe